Ja, ich weiss. Ein oder anderthalb Leute wollen Neues aus der Schmiede sehen. Schliesslich habe ich bis auf einen leeren Raum nichts gezeigt. Aber, damit musste ich warten.
Wir waren nämlich fleissig, haben uns in fremden Ländern nach neuer Ware umgeschaut und unsere Marketenderey erweitert.
Und jetzt gibt es für Euch in der Mittelalter Fundgrube endlich eine neue Kategorie:
Das Scriptorium ist nun eröffnet!
Als Scriptorium wird seit der späten Antike eine Schreibstube bezeichnet. Im späten Mittelalter hatten die Schreibstuben ihre Hochzeit in Europa. Die ersten Bücher wurden kopiert, handschriftlich und kunstvoll auf Pergament.
Gerade das Christentum hatte dabei einen starken Einfluß auf die rasante Entwicklung der Schreibstuben. Der Grund ist klar: Bibeln mussten her, für die geistigen Oberschichten, teilweise in wahrlich kunstvoller Ausführung. Und das gemeyne Volk, welches meistens gar nicht lesen konnte, wurde mit Ablassbriefen versorgt. Auch Besitzurkunden, Pfandscheine und Notenblätter wurden in den Scriptorien vermehrt hergestellt.
Mitte des 15.Jahrhunderts wurde die hohe Kunst des Schreibens dann, dank eines gewissen Herrn Gutenberg, in Europa von der Buchdruckkunst abgelöst.
In Gedenken an die Geschichte der hohen Schreibkunst, gibt es auch bei uns ab sofort ein Scriptorium. Dort findet ihr Schreibsets, einzelne Schreibfedern und Federständer. Demnächst folgen Pergamentpapier und Tusche, der Kutscher mit dieser Lieferung ist unterwegs. Hat wohl einen etwas lahmen Gaul.
Wenn ihr eine wirklich stilvolle und interessante Art und Weyse sucht, um Einladungen, Moritaten oder Gedichte auf das Pergament zu bringen, könntet Ihr bei uns fündig werden. Als passender Rahmen dafür könnten z.B. unsere Bücher mit Einband aus Leder dienen. Oder, falls ihr eure Rezepte und Zaubersprüche verewigen wollt, das Buch der Schatten.
Schaut euch einfach mal um! In diesem Sinne, euer Friedegard.